Joke Frima

Joke Frima (1952) studierte zwischen 1969 und 1974 an der Akademie der bildenden Künste in Rotterdam und Tilburg. Sie fand hier jedoch nicht, wonach sie suchte. 1976 beschloss sie, sich im Studio Simi in Florenz anzumelden, wo sie von Signorina Simi unterrichtet wurde, einer sehr alten Dame, die von ihrem Vater die klassischen Disziplinen unterrichtet hatte. Diese Einflüsse finden sich in der Arbeitsweise von Joke Frima. Sie beginnt mit einer Kohlezeichnung auf der vorbereiteten Leinwand auf Holz. Nachdem die lose Holzkohle geschlagen wurde, wird der Rest mit einem steifen Pinsel mit unverdünnter Farbe fest in die Poren der Oberfläche gerieben. Dies führt zu einer Darstellung, die dem beabsichtigten Endergebnis in vagen Formen und Farben ähnelt. Dann malt sie ihre Leinwände nass in nass mit Ölfarbe, ohne Glasur. Die harmonischen Farben sind wichtig für Frimas Arbeit. Die Farbnuancen werden sorgfältig abgewogen, um die richtigen Farbverhältnisse zu erreichen. Sie sind Teil der Komposition.

Joke Frima malt Stillleben von Pflanzen und Gegenständen aus ihrem Atelier. In ihren Pflanzenstillleben zeigt sie Natur, die noch nicht von Menschenhand gepflückt und gestohlen wurde. Sie sucht nach gewöhnlichen Dingen, die etwas Einzigartiges haben, wie einem Kapuzinerkressefeld, einem Haufen Erdbeerpflanzen oder einem Löwenzahn. Die Leinwand ist so bemalt, dass wir sie sozusagen aus der Nähe betrachten: eine Nahaufnahme eines Stücks von normalerweise unauffälliger Natur. Die Grenze dessen, was wir sehen, liegt außerhalb des Bildes: Die gesamte Oberfläche ist mit Stielen, Blättern und Blüten gefüllt. Das Gewöhnliche, Unansehnliche wird noch mehr hervorgehoben. Trockene Blätter oder verblasste Blüten werden genauso präzise wiedergegeben wie die grünen, frischen Sprossen und Knospen, als ob der Künstler sagt, dass jedes Stück der Pflanze wichtig ist, nicht nur seine schönen Blüten oder Früchte. Witz Frima weiß, wie man mit einem alltäglichen Thema Rhythmus, Frieden, Gleichgewicht und Aufmerksamkeit für das Gewöhnliche hervorruft. Die Objekte, die sie auswählt, sind nicht direkt miteinander verbunden, sondern werden in Form und Farbe zusammen dargestellt. "Malen atmet für mich, es wäre sehr nachteilig für mich, damit aufzuhören."